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Die Bundesregierung hat ambitionierte Ziele zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Holz soll dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Das Holzaufkommen ist jedoch nur sehr begrenzt steigerbar, da die nachhaltig nutzbaren Potenziale im Staatswald bereits weitgehend verwertet werden und im Privatwald nur schwer zu mobilisieren sind. Deshalb sollen zukünftig neue Möglichkeiten der Holzgewinnung erschlossen werden. Dazu gehört die Anlage schnellwachsender, ertragreicher Baumarten mit hohem Stockausschlagvermögen auf landwirtschaftlichen Flächen (Kurzumtriebsplantagen). Bisher existieren bundesweit verteilt verschiedene Versuchsflächen, beispielsweise mit Pappeln oder Weiden, aber noch keine kommerziellen Kurzumtriebsplantagen (KUP). Dies hat in erster Linie ökonomische Gründe. Des Weiteren bestehen Unsicherheiten darüber, welche Flächen und Regionen für die Anpflanzung von KUP geeignet sind. KUP können eine günstigere Nachhaltigkeitsbewertung aufweisen als annuelle Energiepflanzen, stellen jedoch infolge ihrer langen Nutzungsdauer einen längerfristigen Eingriff in den Naturhaushalt und die Landschaft dar. Je nach Standort können KUP auch Ziele des Klima-, Landschafts- und Naturschutzes konterkarieren oder den Wasserhaushalt verändern und zu Nutzungskonflikten führen.
Vor diesem Hintergrund hat das Projekt folgende Ziele:
- Erarbeitung von Kriterien zur Auswahl geeigneter Flächen für die Anlage und die Bewirtschaftung von KUP aus naturschutzfachlicher, raumplanerischer und ökonomischer Sicht
- Identifikation von Interessenskonflikten zwischen Landwirtschaft, Energieerzeugung, Naturschutz, Wasserschutz, Landschaftsplanung und Tourismus
- Entwicklung von Strategien zur umweltfreundlichen Erzeugung von Energieholz aus KUP unter Vermeidung von Nutzungskonflikten