Institutionelle Kooperationsprobleme auf den Strommärkten in Südosteuropa. Simulation von Liberalisierungs- und Integrationseffekten

Zusammenfassung

Aufgrund der Erfordernisse der EU-Energiepolitik hinsichtlich der Liberalisierung und Integration, sollen die Länder Südosteuropas das Vorbild des EU-Energiemarktmodells übernehmen. Da die Voraussetzungen in Südosteuropa aber sich in zentralen Punkten von denen in der EU unterscheiden und die Kooperationen von betroffenen Institutionen problematisch ist, wird die Umsetzung dieser Reformen als schwierig angesehen. Die Dissertation hat sich deshalb mittels eines partiellen Gleichgewichtsmodells mit den Umsetzungsproblemen beschäftigt. Anhand dieses Modells konnten in einer Simulation verschiedene Wettbewerbs- und Kooperationsszenarios miteinander verglichen werden.

Im Ergebnis wird deutlich, dass sogar im Fall des vollkommenen Wettbewerbs die Preise in den Strommärkten steigen werden, so dass ohne Kompensationsmaßnahmen die sogenannte „Stromarmut“ in Südosteuropa steigen wird. Außerdem kann gezeigt werden, dass erfolgreiche institutionelle Kooperation das Potential hat, Wohlfahrtsverluste der Strommarktreform zu reduzieren, diese aber derzeit noch unzureichend ausgebildet ist. Da kosten-effiziente Preise offensichtlich noch nicht durchsetzbar sind, fehlen die finanziellen Mittel, um die notwendigen Investitionen in Erzeugungs- und Übertragungskapazitäten auf den Strommärkten in Südosteuropa zu tätigen.